Whiskytopf à la Rumtopf

Es ist schon einige Jahre her, dass ich den letzten Rumtopf angesetzt habe. Irgendwie ist dieses Einlegen von Früchten über das Jahr hinweg aus der Mode gekommen oder scheint das nur mir so und ihr seid alle fleißig dabei? Solche beschwipsten Früchte sind im Winter mit Vanilleeis oder einer Panna Cotta zusammen ein leckeres Dessert und so habe ich auch wieder einmal einen Steinguttopf aus dem Keller geholt. Wo ist nur der kleine Topf hin, den ich auch noch haben müsste? Na ja, dann muss es eben der große sein…. Aber keinen Rumtopf soll es diesmal geben, sondern einen Whiskytopf – was mit Rum geht, sollte doch auch mit Whisky gelingen, oder? Ich probiere es einfach einmal aus.

Wichtig ist bei einem Whiskytopf wie beim Rumtopf ein hoher Alkoholgehalt der verwendeten Spirituose, denn es soll auf keinen Fall eine Gärung stattfinden. Für den Rumtopf nimmt man gewöhnlich einen 54-igen Rum. Ihr solltet also zu einem Whisky in Fassstärke greifen. Mir kam sofort der Glenfarclas 105 in den Sinn. Mit seinen Sherryaromen scheint er mir geschmacklich sehr geeignet für das Einlegen von Früchten und mit 60 % Alkohol bringt er die nötige Stärke zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis mit.

Whiskytopf Glenfarclas

Beim Ansetzen des Whiskytopfes gehe ich wie früher beim Rumtopf vor:

Die Früchte (wichtig: gute und makellose Qualität; keine Druck- oder Fäulnisstellen) werden gewaschen und trocken getupft. Früchte wie kleine Erdbeeren oder Kirschen können ganz bleiben, die anderen werden mundgerecht zerkleinert.

Üblicherweise startet man mit Erdbeeren und vermengt die Früchte mit der gleichen Menge Zucker. 500 Gramm Erdbeeren mit 500 Gramm Zucker also beispielsweise. Etwa eine Stunde stehen lassen, damit der Zucker beginnt, sich aufzulösen.

Whiskytopf Erdbeeren

Whiskytopf ErdbeerenZucker

Whisky angießen, bis alle Früchte gut damit bedeckt sind. Wenn die Früchte oben schwimmen, dann lege ich einen passenden Teller auf, der sie beschwert. Whiskytopf verschließen und an einem kühlen Ort aufbewahren.

Whiskytopf ErdbeerenWhisky

Kirschen folgen dann nach ein paar Wochen; auch diese wieder 1:1 mit Zucker vermengen, kurz stehen lassen, zum Rumtopf dazugeben und mit Whisky aufgießen. Wieder zum „Reifen“ in eine kühle Ecke stellen.

Zu ihrer Zeit folgen dann in den kommenden Monaten Aprikosen, Pfirsiche, Mirabellen, Johannisbeeren, Birnen, Zwetschgen, Ananas oder was euch alles so gefällt. Dabei genügt es dann jetzt, den Zucker auf die Hälfte zu reduzieren, also jeweils 500 Gramm Früchte und 250 Gramm Zucker.

Meine Erdbeeren schlummern bereits und für Kirschen ist es jetzt schon höchste Zeit. Ich werde euch auf dem Laufenden halten und diesen Artikel regelmäßig mit neuen Bildern updaten. Stay tuned 🙂

Update 11.12.2015: Wie die Zeit vergeht……Ich weiß nicht, wie es um euren Rum- und Whiskytopf steht, aber wenn ich den Teller lupfe, der auf meinem Topf liegt, dann riecht es seeeeeehr verführerisch. Nach und nach hat er sich gefüllt und sah jetzt Anfang Dezember so aus:

Whiskytopf Anfang Dezember

Als letzte Früchte habe ich heute Ananas hineingegeben und den Rest des Glenfarclas. Jetzt darf alles noch bis Weihnachten schlummern und dann gibt es die Whiskyfrüchte zum Dessert, zusammen mit Vanilleeis oder vielleicht zum Griesflammerie. Mal sehen….

Whiskytopf Ananas

Whiskytopf Letzter Whisky

Update 25.12.2015: Ich kann Vollzug melden 🙂 Gestern abend kam der Whiskytopf feierlich zum ersten Mal zu Ehren. Die Früchte bildeten die Krönung eines Griesflammeries (das Rezept dafür könnt ihr hier finden; den Whisky-Spiegel mit Snow White lasst ihr dann natürlich weg) und waren seeeeeeeehr lecker. Im Vergleich zum gewohnten Rumtopf schmeckt diese Variante mit Whisky fruchtiger und „leichter“ als der dunkel-würzige Rum. Aber das ist sicher auch vom verwendeten Whisky abhängig. Vielleicht variiere ich nächstes Jahr. Vorschläge?

Früchte und Griesflammerie

Update 24.01.2016: Schmeckt auch lecker auf ganz schlichtem Vanillepudding 🙂

Früchte auf Pudding

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6 comments on “Whiskytopf à la Rumtopf

  1. Sascha

    Hi,
    gibt es schon erste Ergebnisse? Ich bin nämlich an Gleichem interessiert.
    Beste Grüße Sascha

    1. Petra Post author

      Hallo Sascha,
      gut, dass du mich erinnert hast, dass ich euch doch auf dem Laufenden halten wollte. Habe gerade neue Bilder angefügt.
      Der Whiskytopf hat sich wirklich toll entwickelt und als ich heute die Ananas hinzugefügt habe, musste ich natürlich probieren, wie sich alles geschmacklich entwickelt hat. Aus rein wissenschaftlichem Interesse also…. Und ich kann dir sagen: Genial!!!! Das wird ein tolles Weihnachtsdessert. Ich werde die Kamera bereitlegen und berichten.
      Würde mich freuen, wenn du dann auch über deine eigenen Erfahrungen erzählst.
      Liebe Grüße
      Petra

      1. Sascha

        Hallo Petra, hast Du jetzt für den kompletten Rumtopf nur eine Flasche Glenfarclas benötigt, oder mehr? Bei wieviel kg Früchten insgesamt?
        Vielen Dank und schöne Feiertage und lasst es Euch schmecken…
        Gruß Sascha

        1. Petra Post author

          Hallo Sascha. Ja, ich habe eine Flasche Glenfarclas verbraucht. Es war aber eine Literflasche (wir sind beim letzten Südtirol-Besuch in Samnaun bei Acla vorbeigefahren 🙂 ).
          Früchte waren es so etwa 2 Kilo; Zucker nicht ganz soviel, vielleicht 1,5 Kilo insgesamt. Bin mal gespannt, wer das alles essen/trinken soll…

  2. Michaela

    Das sieht wirklich sehr lecker aus! Und ich kann mir auch gut vorstellen, wie lecker der Whisky Topf duftet 🙂
    Das werde ich wohl auch mal ausprobieren.

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