Atholl Brose: Whiskylikör mit oder ohne Sahne

„Man nehme eine Flasche Whisky…“ So beginnen nicht nur Witze, sondern auch so einige Atholl Brose Rezepte, auf die ich bei meiner Suche nach DEM perfekten Rezept gestoßen bin.

Atholl Brose wird in Schottland traditionell an Hogmany / Silvester getrunken, aber auch zu anderen festlichen Gelegenheiten. In wenigen Tagen feiern wir wieder den Jahreswechsel und so ist der Zeitpunkt ideal, die Herstellung eines Atholl Brose einmal auszuprobieren.

Empfehlungen und Anleitungen für diesen schottischen Whiskylikör gibt es viele in Blogs, Foren und YouTube-Videos. In den meisten Rezepten wird mit Mengenangaben von Cups und Ounces gearbeitet, einige verzichten munter auf genauere Mengenangaben. Manch einer weicht die Haferflocken gleich mit Whisky ein, andere nehmen dazu Wasser und geben später erst Whisky hinzu. Wieder andere verwenden keine Haferflocken, sondern Hafermehl.

Probieren geht hier eindeutig über Studieren, habe ich mir gesagt. So habe ich passend erscheinende Mengenangaben zusammengesucht und präsentiere euch hier mein Ergebnis. Ich bin begeistert, wie einfach alles geklappt hat und vor allem wie lecker der Atholl Brose geworden ist – bzw. die Atholl Broses, denn ich habe zwei Varianten probiert: einmal mit und einmal ohne Sahne.

Als vorsichtiger Mensch startete ich nicht mit „Man nehme eine Flasche Whisky“, sondern mit „Man nehme eine halbe Flasche Whisky“.

Zutaten für den Atholl Brose

400 ml Whisky (nichtrauchig schien mir passend; ich habe Monkey Shoulder genommen)

150 g Haferflocken

200 g Honig

200 ml Sahne (kann auch weggelassen werden)

Herstellung des Atholl Brose

Die Haferflocken werden mit dem Whisky übergossen. Alles umrühren und verschlossen einen Tag lang stehen lassen.

Nun muss der Whisky wieder herausgepresst werden. Entweder ihr nehmt ein sehr feines Sieb und drückt die Haferflocken mit einem Löffel kräftig aus, oder ihr verwendet ein Passiertuch. Ich habe es erst mit einem Spitzsieb probiert, was sehr gut funktionierte. Beim probeweisen „Nacharbeiten“ mittels Passiertuch ließen sich zwar noch ein paar Milliliter gewinnen, aber wer kein Tuch hat, müsste es sich deswegen nicht extra kaufen.

In die erhaltene „Hafermehl-Whisky-Flüssigkeit“ wird der Honig eingerührt. Wenn der sich aufgelöst hat, ist die erste Variante unseres Atholl Brose bereits fertig. Noch etwas cremiger und mehr „Bailey’s-like“ wird unser Likörchen durch das zusätzliche Einrühren von Sahne.

Was mache ich nun eigentlich mit den übrig gebliebenen ausgedrückten Haferflocken? Die meisten Rezepte schweigen sich aus, einige sagen lapidar „wegwerfen“. Irgendwie mag ich das nicht machen. Okay, es ist noch zu viel Whisky enthalten, als dass ich daraus jetzt mein Frühstücksmüsli anrühren möchte. Ich trockne sie erstmal, röste sie vielleicht. Kann man Kekse daraus machen? Mal schauen.

In vielen Quellen habe ich gelesen, dass man Atholl Brose mindestens ein, zwei Tage vor dem Genuss zubereiten sollte. Im Kühlschrank hält er sich bestimmt mindestens eine Woche. Ich beobachte das mal und berichte 😊.


27. Januar 2021: Mein Mann sagt gerade, ich wollte doch berichten…. Also der Brose ist schon eine Weile alle – er hatte nicht die Chance, sehr alt zu werden 😉 Silvester war er jedenfalls lecker und in der Woche danach auch, vielleicht sogar noch ein bisschen besser. Nur muss man ihn die Flaschen vor dem Öffnen immer gut durchschütteln, das Hafermehl setzt sich immer wieder ab.

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