Kalbsleberpastete selbstgemacht

Zugegeben – dieses Rezept wird sich vermutlich nicht zu den Rennern meines Blogs entwickeln. Wer macht heute schon noch Kalbsleberpastete? Aber ich möchte euch ermutigen, hin und wieder ruhig einmal abseits der gerade üblichen Wege zu wandeln und über den Teller- und Kochtopfrand hinauszuschauen.

In dieser Hinsicht wurde ich bei den Vorbereitungen zu meinem Kochbuch „Genießen wie bei den Bridgerton“ reichlich gefordert. Rezepte von Speisen und Getränken, wie sie Anfang des 19. Jahrhunderts in der gehobenen englischen Gesellschaft beliebt waren, galt es zu recherchieren, versuchsweise nachzukochen und an unsere heutigen Kochmöglichkeiten anzupassen.

Bei dieser Gelegenheit habe ich mich dann auch zum ersten Mal an die Herstellung von Kalbsleberpastete gewagt. Und ich war so begeistert, dass ich euch hier von diesem Versuch berichten möchte.

Wer neugierig geworden ist auf das Bridgerton-Kochbuch, der findet eine Kurzvorstellung hier in einem extra Blogbeitrag.

Aber jetzt zur selbstgemachten Kalbsleberpastete.

Zutaten Kalbsleberpastete

  • 300 g Kalbsleber
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 2 Schalotten
  • 40 ml Olivenöl
  • 2 große Zweige Rosmarin
  • 2 Eier
  • 3 Eigelb
  • 150 g Crème Fraîche
  • 6 EL Calvados (oder fruchtigen Whisky)
  • ¼ TL Salz
  • Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung selbstgemachte Kalbsleberpastete

Kalbsleber haben die wenigsten Metzgereien standardmäßig im Verkaufsangebot, ihr könnt sie aber sicher beim Metzger eures Vertrauens vorbestellen.

Die Leber müsst ihr dann zunächst von der Haut und enthaltenen Gefäßen befreien. Anschließend wird sie mit Küchenkrepp trockengetupft und im heißen Öl kurz von allen Seiten angebraten. Aus der Pfanne nehmen und beiseitestellen.

Schalotten und Frühlingszwiebeln putzen und fein würfeln. Den Rosmarin waschen, trocken tupfen, die Nadeln abzupfen. Zwiebeln und Rosmarin in der Pfanne mit dem zurückgebliebenen Öl kurz anschwitzen und dann zur Seite stellen.

Jetzt braucht ihr einen Mixer oder eine Küchenmaschine zum Zerkleinern. Dort hinein gebt ihr alle Pastetenzutaten samt Leber, Zwiebeln und Rosmarin und püriert alles fein.

Diese Pasteten-Masse kommt zum Garen in eine kleine Pastetenform, alternativ einfach in eine hitzebeständige Schale oder auch in Marmeladengläser. Das Gefäß wird dann mit Alufolie verschlossen oder mit einem passenden Deckel, sofern einer vorhanden ist.

In den auf 150° C vorgeheizten Ofen schiebt ihr ein tiefes Blech oder eine große Auflaufform. Ihr füllt kochendes Wasser etwa zwei bis drei Finger hoch ein und stellt dort hinein eure Pastetenform.

Nun gart die Kalbsleberpastete für etwa eine Stunde im Ofen. Schaut dann nach, ob sie eventuell noch etwas flüssig ist, dann lasst sie noch weitergaren, ehe ihr sie aus dem Ofen holt. So richtig fest wird die Pastete aber erst, wenn sie ganz abgekühlt ist. Am besten stellt ihr sie noch ein paar Stunden in den Kühlschrank, ehe ihr sie genießt.

Vor dem Servieren könnt ihr die Pastete in der Form dekorieren mit Rosmarin, mit Preiselbeeren oder auch mit Apfelschnitzen, die ihr aber mit Zitronensaft bestreichen solltet. Oder ihr holt sie aus der Form heraus vor dem Dekorieren, wie ich. Oder ihr serviert die Pastete nicht im Ganzen, sondern streicht oder spritzt sie auf Baguettescheiben, die ihr vorher mit einem Blatt Salat belegt. Auch auf Kräckern schmeckt die Kalbsleberpastete ausgezeichnet.

Ich wünsch euch viel Spaß beim Wandeln auf den Spuren der Bridgertons 😊.

 

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